Jedes Leben ist in der Tat ein Geschenk - Egal wie kurz, egal wie zerbrechlich. Jedes Leben ist ein Geschenk, welches für immer in unserem Herzen weiterleben wird.
- Sandra Gould -
Eine Fehlgeburt zu verarbeiten kann eine emotionale und körperlich anstrengende Erfahrung sein. Jeder Schwangerschaftsverlust ist anders und es gibt keinen richtigen oder falschen Weg, für die Bewältigung eines Schwangerschaftsverlusts. Während meiner eigenen Fehlgeburt habe ich mich mit vielen Personen ausgetauscht. Um auch dir in deiner schwierigen Zeit zu helfen, möchte ich gerne meine Erfahrungen mit dir teilen. Dafür habe ich im Folgenden die häufigsten Fragen zum Thema Fehlgeburt gesammelt.
Hinweis: Die Artikel auf Gedankenbalsam.de enthalten lediglich allgemeine Hinweise und sind nicht als Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung zu sehen. Die hier beschriebenen Artikel ersetzen keinen Arztbesuch. Sie dienen lediglich als Inspiration, um mit dem Leben nach der Fehlgeburt besser zurecht zu kommen. Beweggründe, Leitbild, und weitere Infos über Gedankenbalsam hier!
In der Anfangszeit wird es dir vorkommen, als könntest du nie über den Verlust deiner Schwangerschaft hinwegkommen. Viele Frauen sind nach dem Durchleben einer Fehlgeburt von der Intensität ihrer Gefühle überrascht. Von Schock, bis hin zu Traurigkeit und Schuldgefühlen reichen die Gefühle bis hin zur Angst vor zukünftigen Schwangerschaften. Egal ob du eine frühe oder späte Fehlgeburt hast. Der Verlust und die Trauer ist tief spürbar und es ist vollkommen normal und verständlich über deinen Verlust zu trauern.
Um eine frühe oder späte Fehlgeburt am besten zu verarbeiten, gibt es leider nicht den einen richtigen Weg für alle. Denn betroffene Personen verarbeiten eine Fehlgeburt auf unterschiedliche Weise. Einige finden es beruhigend über ihre Gefühle zu sprechen. Andere wiederum empfinden es als zu schmerzhaft, über ihre Fehlgeburt zu reden. Da Fehlgeburten in unserer Gesellschaft immer noch als Tabuthema gelten, fällt es vielen Betroffenen schwer, über ihren Verlust zu sprechen. Doch kann ein offener Austausch helfen, sich besser zu fühlen. Auch wenn der emotionale Schmerz vielleicht nie vollkommen vorüber geht. Ich selbst kann aus meinen eigenen Erfahrungen sagen: Gönne dir viel Zeit und Liebe zu dir selbst, um mit deiner Fehlgeburt zurechtzukommen. Erlaube dir, deinen eigenen Weg zu gehen und deine Gefühle auszudrücken und zuzulassen. Ob alleine, mit deinem Partner, in Selbsthilfegruppen, in der Familie oder online, wie hier auf meinem Fehlgeburten Blog Gedankenbalsam.
Männer und Frauen verarbeiten eine Fehlgeburt unterschiedlich. Auch Männer trauern, aber anders und auf ihre Art. Viele Männer empfinden es nämlich als schwierig, ihre Gefühle auszudrücken und diese preiszugeben. Besonders dann, wenn sie denken, dass ihre Hauptaufgabe darin besteht, ihre Partnerin zu helfen und zu unterstützen. Auch wenn Männer die hormonellen Veränderungen im Körper und die physische Realität der Schwangerschaft nicht durchleben, kann eine Fehlgeburt emotionale Auswirkungen für den Mann haben. So haben viele Männer nach dem Erleben einer Fehlgeburt mit Ängsten und tiefer Trauer zu kämpfen.
Nach dem Durchleben einer Fehlgeburt sind viele Frauen schnell wieder körperlich fit. Doch dauern die psychischen Folgen für viele Betroffene weitaus länger an. Da Fehlgeburten in unserer Gesellschaft als Tabuthema gelten, versuchen viele Frauen das Thema alleine zu verarbeiten, statt sich dem sozialen Umfeld zu öffnen. Neben Appetitlosigkeit und Schlafstörungen erleben einige Frauen Haarausfall oder chronische Erschöpfungen. Andere verspüren psychische Auswirkungen wie Schuldgefühle, Depressionen oder tiefe Traurigkeit. In meinem Fall hatte ich sowohl mit körperlichen als auch mit den psychischen Folgen einer Fehlgeburt zu kämpfen – Insbesondere mit Haarausfall und tiefer Traurigkeit.
Der emotionale Trauerprozess nach einer Fehlgeburt kann einige Zeit dauern und fällt von Person zu Person unterschiedlich aus. Viele Betroffene durchleben eine individuelle Trauerzeit nach einer Fehlgeburt. Dabei kann dich der Trauerprozess gar nicht, für kurze Zeit oder auch ein Leben lang begleiten. Bei vielen Betroffenen ist es üblich, sich an einem Tag gut und an anderen Tagen wieder schlecht zu fühlen. So fühlen sich viele Eltern am Jahrestag der Fehlgeburt oder am eigentlichen Geburtstermin Jahr für Jahr traurig und niedergeschlagen. Auch ich trauere noch um unser ungeborenes Kind, obwohl unsere Fehlgeburt im Frühjahr 2019 war – an manchen Tagen mehr, an anderen weniger. Und auch wenn viele Leute sagen: „Die Zeit heilt alle Wunden“ weiß ich, dass unser Unglück für mich ein lebenslanger Begleitprozess sein wird.
Im Vergleich zur körperlichen Heilung dauert der emotionale Heilungsprozess oft viel länger. In den ersten Wochen und Monaten nach einer Fehlgeburt durchleben viele betroffene Frauen und Männer eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Doch egal, wie lange deine Trauer nach einer Fehlgeburt andauert. Lasse dich nicht von anderen unter Druck setzen und verarbeite deine Trauer mit deinem eigenen Tempo. Nimm dir die Zeit, die du brauchst und durchlebe deinen Trauerprozess auf deine eigene Art und Weise.
Nach einer Fehlgeburt durchläuft dein Körper hormonelle Veränderungen. Denn nach dem Erleben einer Fehlgeburt stellt sich dein Körper darauf ein, nicht mehr schwanger zu sein. Der veränderte Hormonhaushalt kann die innerliche Achterbahnfahrt der Gefühle verstärken, wie Traurigkeit, Depressionen, Schuldgefühle und Schockzustände.
Ein offener Austausch mit anderen Personen kann bei der Bewältigung einer Fehlgeburt helfen. Sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, ist oft beruhigend und kann dabei unterstützen, eine Fehlgeburt psychisch zu verarbeiten. Eine weitere Möglichkeit ist, sich an den eigenen Partner zu wenden. Denn auch dein Mann oder deine Frau trauert um den Verlust eures Babys. Auch wenn er oder sie es vielleicht auf eine andere Art zeigt. Auch sind Familienmitglieder oder enge Freunde mögliche Anlaufstellen, um offen über Gefühle und Gedanken zu sprechen. Sofern du religiös bist, ist auch die Unterstützung vom Pastor eine trostspendende Möglichkeit. Professionelle Hilfe und Unterstützung erhälst du zudem in Selbsthilfegruppen. Auch kann dir dein Hausarzt Therapeuten oder Trauergruppen empfehlen.
Wenn du in deinem Freundes- und Bekanntenkreis keine Unterstützung findest, hilft dir auch gerne mein Fehlgeburten Blog Gedankenbalsam weiter. Hier findest du Trost, emotionale Unterstützung und hilfreiche Tipps für das Leben nach der Fehlgeburt. Darüber hinaus gibt es hilfreiche Fehlgeburt Bücher, die dich bei der Verarbeitung begleiten.
Bis zu zwei Wochen nach einer Ausschabung sind Schmerzen im Unterbauch und leichte Blutungen vollkommen normal. Denn nach dem Eingriff muss sich die Gebärmutter wieder erholen und die Wunden heilen. Um weitere Schmerzen und Infektionen zu vermeiden, ist es wichtig, nach dem Eingriff auf gewisse Dinge zu verzichten. So solltest du für drei Wochen auf Vollbäder, Saunagänge, Tampons und Geschlechtsverkehr verzichten, damit keine Keime in deine Gebärmutter gelangen.
Rein körperlich gesehen kannst du nach dem ersten Menstruationszyklus wieder ein Kind empfangen. In manchen Fällen ist es aber ratsam, zuvor ein paar medizinische Tests durchzuführen, um die Ursache der Fehlgeburt festzustellen. Für einen weiteren Schwangerschaftsversuch spielt neben der körperlichen ebenso die emotionale Verfassung eine Rolle. Denn nach einer Fehlgeburt haben viele Frauen Angst vor einem möglichen erneuten Schwangerschaftsverlust.
So empfinden es einige Betroffene als zu traumatisch, ein paar Wochen nach dem Durchleben einer Fehlgeburt wieder schwanger zu werden. Andere Frauen wiederum haben sich nach ein paar Wochen mit ihrer Trauer abgefunden und planen sofort ihre nächste Schwangerschaft. Wann für dich der richtige Zeitpunkt für einen erneuten Versuch ist, musst du für dich selbst entscheiden. Doch solltest du dich sowohl körperlich als auch emotional bereit dazu fühlen.
Die Dauer der Krankschreibung nach einer Fehlgeburt ist abhängig vom Verlauf der Operation und vom Zustand der Mutter. Ebenfalls spielt der ausgeübte Beruf der Mutter eine Rolle. Bei einer körperlich anstrengenden Berufstätigkeit ist eine Krankschreibung von mindestens einer Woche empfehlenswert. Da sich Betroffene nach einem Eingriff ein paar Tage schonen sollten, schreiben die meisten Ärzte betroffene Mütter für einige Tage krank.