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Eine Ausschabung, auch Kürettage oder Abrasio genannt, meint die Entfernung der Gebärmutterschleimhaut. Wann ein Eingriff notwendig ist und welche Risiken es gibt, erfährst du hier.

Was ist eine Ausschabung?

Eine Ausschabung ist ein Verfahren, um die Gebärmutter nach einer Fehlgeburt im ersten Trimester von Geweberesten zu reinigen. Dabei entfernt eine sogenannte Kürette das Gewebe der Gebärmutter durch Absaugung. Auch ist das Verfahren unter dem Fachbegriff „Kürettage“ bekannt, welches vom lateinischen Begriff „curettage“ stammt.

Notwendigkeit einer Ausschabung nach Fehlgeburt

In welchen Situationen ist eine Ausschabung notwendig? In nicht dringenden Situationen und bei unvollständigen Fehlgeburten, ist aus medizinischer Sicht keine Ausschabung nötig. Eine Kürettage muss insofern nicht zwangsläufig nach jeder Fehlgeburt erfolgen. Allerdings ist in einigen Fällen eine Ausschabung medizinisch notwendig, da zurückgebliebene Gewebereste oftmals zu Infektionen und Blutungen der Gebärmutter führen. Insbesondere bei Fehlgeburten mit starken Blutungen ist das Verfahren sinnvoll.

Mögliche Nebenwirkungen nach dem Eingriff

Folgende Nebenwirkungen treten häufig nach einer Kürettage auf und können einige Tage andauern:

Um einhergehende Infektionen zu vermeiden, empfehlen Ärzte in den ersten Wochen nach dem Eingriff auf Tampons, Sport, Schwimmen und sexuelle Aktivitäten zu verzichten.

Durchführung und Verlauf der OP

Eine Ausschabung kann in einem Krankenhaus, in einer Klinik oder in der Arztpraxis erfolgen. Ob eine Ausschabung ambulant erfolgt, hängt von der Einschätzung des Arztes ab. Bei einer regulären Kürettage erfolgt die OP meist in Vollnarkose – oftmals in Form einer Kurznarkose mit Propofol. Auch kann der Eingriff unter örtlicher Betäubung (Teilnarkose) erfolgen. Bei Vollnarkose sollten Betroffene eine Zeit vor dem Termin nichts essen und nüchtern sein. Darüber hinaus geben einige Ärzte vor dem Eingriff Tabletten, um den Gebärmutterhals zu lockern.

Während der OP wird der Genitalbereich gesäubert und der Arzt führt ein Spekulum ein, welches den Genitalbereich weitet. Anschließend wird mittels einer Kürette der Embryo samt Planzenta abgesaugt beziehungsweise mit einem Löffel ausgeschabt. Insgesamt dauert die OP etwa 15 Minuten und nach dem Eingriff verbringen Betroffene eine Zeit im Aufwachraum, um möglich auftretende Komplikationen zu überwachen. In den meisten Fällen werden die Patientinnen noch am selben Tag entlassen.

Die Zeit danach - Körperliche Erholung nach dem Eingriff

Wie belastbar ist der Körper nach einer Ausschabung? Die körperliche Genesung nach einer Kürettage erfolgt in den meisten Fällen relativ schnell. Nach dem Eingriff kann es einige Tage zu Nachblutungen und Unterleibsschmerzen kommen. Dies ist jedoch normal und viele betroffene Frauen können bereits ein paar Tage nachz dem Eingriff wieder arbeiten. Eine Krankschreibung nach einer Ausschabung fällt insofern von Fall zu Fall unterschiedlich aus und kann von ein paar Tagen bis hin zu zwei Wochen andauern.

Der Zyklus danach und die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Schwangerschaft

Wann kann ich nach einer Ausschabung wieder schwanger werden? Diese Frage stellen sich viele Frauen nach einer Kürettage. Bei den meisten Frauen pendelt sich die Periode in den ersten sechs bis acht Wochen nach dem Eingriff wieder ein. Viele Ärzte empfehlen ein bis zwei Menstruationszyklen abzuwarten, um eine erneute Schwangerschaft zu versuchen.

Risiken

Der Einsatz einer Kürettage ist normalerweise sehr sicher und Komplikationen treten selten auf. Jedoch gibt es Risiken, wie starke Blutungen. Leichte Blutungen sind in den ersten Tagen nach dem Eingriff normal. Doch sofern die Blutungen stark ausfallen und mit Fieber und Ausfluss auftreten, ist eine Nachuntersuchung empfehlenswert. Auch kann während des Eingriffs der Gebärmutterhals beschädigt oder benachbarte Organe verletzt werden. Neben einer Perforation der Gebärmutter kann sich auch der Zyklus verändern oder Infektionen durch unzureichende Hygiene während der OP entstehen.

Vorteile einer Kürettage

Neben möglichen Risiken hat eine Ausschabung auch einige Vorteile gegenüber einer natürlichen Fehlgeburt. Aus medizinischer Sicht, senkt eine Kürettage die Wahrscheinlichkeit von einhergehenden Infektionen. Durch das Absaugen wird das gesamte fetale Gewebe entfernt, sodass die Wahrscheinlichkeit von Infektionen geringer ausfällt. Aus psychischer Sicht ist der Eingriff einer Kürettage für betroffene Mütter leichter zu verarbeiten. Denn im Vergleich zu einer natürlichen Fehlgeburt bekommen betroffene Frauen von der Prozedur nichts mit, da der Eingriff meist unter Vollnarkose erfolgt. So ist das Sehen und Erleben von Schwangerschaftsresten und erkennbaren Überresten des Fötus bei einer Ausschabung für die betroffene Mutter nicht sichtbar, sodass die Verarbeitung eines emotionalen Traumas oftmals besser verläuft.

Fazit

Eine Ausschabung muss nicht zwangsläufig nach jeder Fehlgeburt erfolgen, doch in manchen Situationen ist der Eingriff aus medizinischer oder psychischer Sicht notwendig. Eine Fehlgeburt ist bereits eine emotional verheerende Erfahrung. Doch die Entscheidung für eine natürliche Fehlgeburt oder einer Kürettage fällt vielen Frauen in dieser schwierigen Situation schwer. Wenn auch du einen Verlust erlebt hast und du dir unsicher bist, ob eine Ausschabung oder Abwarten auf eine natürliche Fehlgeburt für dich die richtige Wahl ist, frage deinen Arzt um Rat.

Welche Erfahrungen hast du gemacht? Hast du Komplikationen nach einer Ausschabung erlebt? Schreibe mir deine Erfahrungen gerne an info@gedankenbalsam.de – Gerne veröffentliche ich deine persönliche Geschichte (anonym) auf meinem Blog.

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